Vorlass Reinhard Steinke

Das „Dorf-Archiv Reinswalde – Sammlung Reinhard Steinke“ wurde im Frühjahr 2020 in die Martin-Opitz-Bibliothek überführt und befindet sich derzeit in der Erschließung. Die Sammlung wird im Folgenden seitens des Vorlassers beschrieben:

Diese Übersicht vom Juli 2020 gibt einen kleinen Einblick in das von mir – Jahrgang 1943 und noch ein echtes Reinswalder Kind – etwa 40 Jahre lang gesammelte Material zur Geschichte des niederlausitzischen Dorfes und seiner Familien im Kreis Sorau. Das "Dorf-Archiv Reinswalde" mit seinen Erinnerungen hat nun einen würdigen Platz in den Räumen der Martin-Opitz-Bibliothek in Herne gefunden.

Bewahrte Zeugnisse aus der Vergangenheit einer 1945 verlorenen Gemeinschaft bilden eine ebenso wichtige Quelle wie die Aufzeichnungen aus den Erinnerungen von Marie (Mariechen) Henschke, geb. Schulz sowie die aufgeschriebenen Notizen von Martha Lehmann, geb. Grätz, deren Tochter Ella Friebe das Original vertrauensvoll in meine Hände gelegt hat. Ein weiteres Vermächtnis sind umfangreiche Unterlagen aus den 1950/1960er Jahren, die der ehemalige Standesbeamte von Reinswalde Georg Blobel zusammengetragen hat. Viele Reinswalderinnen, Reinswalder und deren Nachkommen waren mit Informationen und Bildern zu ihren Familiengeschichten eine große Unterstützung, hierzu gehören auch diverse Lebensläufe und Erinnerungen der evangelischen und lutherischen Pastoren und Lehrer aus deren Familienkreisen.

Hinweise in der Literatur, die sich mit Reinswalde befassen, sind als Kopien oder Notizen von mir festgehalten und gehören natürlich ebenso dazu wie auch die 50 Jahrgänge "Sorauer Heimatblatt" von Günther Krause und ab 2001 für 15 Jahre "Das Reinswalder Jahr", gestaltet und herausgegeben von Klaus Winkler, dem letzten Ortsbetreuer der Gemeinschaft der Reinswalder. Hier finden sich unzählige Hinweise zu den Familien und Beiträge zur Geschichte unseres Dorfes. Fotos auch aus neuerer Zeit, der berühmte "Leineweberfilm", Postkarten von Reinswalde, viele historische Karten, steuerliche Urkunden aus mehreren Jahrhunderten, Mitteilungen der Familien zur Vervollständigung der 1998 erschienenen und autorisierten Originalausgaben über "Die Familien" und "Der Bildband" ergänzen meine umfangreiche Sammlung. Die Zusammenstellung der Familien hat sich bis heute mehr als verdoppelt, wird im PC weiter ergänzt und später in die Sammlung integriert.

Es wird aber auch nicht vergessen, daß Reinswalde natürlich regional (Niederlausitz) eine Rolle spielt - indirekt auch überregional (Deutschland) und in den Erinnerungen vieler Autoren an die verlorene Heimat im Osten. Immer wieder finden sich neue Informationen, die sich mit Reinswalde beschäftigen. Diese warten nur darauf, entdeckt zu werden. Es ist wirklich erstaunlich, was mit heutigen Mitteln alles möglich ist.

Allen Helfern, den genannten und ungenannten, sei an dieser Stelle ausdrücklich gedankt. Sie haben dazu beigetragen, daß "unser" Dorf nicht vergessen wird. Vergessen will ich auch nicht, daß die Reinswalder Kontakte zu den heutigen Bewohnern in den vergangenen Jahrzehnten besonders herzlich waren. Reinswalde lebt weiter, auch wenn es sich heute "Złotnik" nennt.

Die bisher erschlossenen Unterlagen können im Katalog der MOB recherchiert werden. Die vollständige Erschließung des Materials ist in den nächsten Wochen geplant.

Recherche



Der Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien Stadt Herne Ministerium für Kultur und Wissenschaft NRW LWL
Osteuropa Kolleg NRW ZVDD Deutsche Digitale Bibliothek eod

 

 Die Martin-Opitz-Bibliothek wird gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien,

von der Stadt Herne und vom Land NRW; der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) unterstützt die MOB mit einem jährlichen Zuschuss.

 

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