Galiziendeutsche: Über Modernisierungs- und Nationalisierungsprozesse in der josephinischen, römisch-katholischen Siedlung Fehlbach
In seinem Vortrag »Galiziendeutsche« Über Modernisierungs- und Nationalisierungsprozesse in der josephinischen, römisch-katholischen Siedlung Fehlbach stellt Dr. Dirk Iben am Beispiel der römisch-katholischen Kirche ausgewählte Aspekte zum dynamischen Wechselverhältnis lokaler Modernisierungs- und Nationalisierungsprozesse und deren Verschränkung mit Diskursen zur Versicherheitlichung in der Siedlung Fehlbach vor. Die Siedlung, die 1939 umbenannt wurde in Potok Jaworowski, liegt heute im Kreis Lubaczów in der Woiwodschaft Vorkarpatenland in Südostpolen. Das Vorkarpatenland, als Teil Galiziens, wurde nach der Teilung Polens 1772 Österreich zugerechnet. In dieser Region wurde im Zuge der josephinischen Siedlungsmigration unter Kaiser Joseph II. 1783 im damaligen Kronland Galizien und Lodomerien die Siedlung Fehlbach mit deutsch-stämmigen Kolonisten römisch-katholischer Konfession gegründet. Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs und dem Zusammenbruch der Habsburgermonarchie 1918 wurde Fehlbach Polen zugeteilt, wobei vor allem der Zeitraum 1850 bis 1914 in Galizien geprägt war von der Entstehung moderner Nationalkulturen. Gleichzeitig erfolgte die Ausprägung multipler Modernitäten kombiniert mit konkurrierenden Nationalismen.
Diesem Themenkomplex widmet sich der Vortrag in der Martin-Opitz-Bibliothek.
Zum Vortragenden: Dr. Dirk Iben ist hauptberuflich tätig als Diplom-Chemiker in der Industrie und beschäftigt sich seit über 20 Jahren intensiv u.a. mit der Geschichte der Habsburgermonarchie, dem josephinischen Ansiedlungswerk und der josephinischen Siedlungsmigration sowie mit dem „Galiziendeutschtum“ und Polen insgesamt.
Vortrag am 20.02.2025 um 17:00 in der MOB. Eintritt frei. Keine Voranmeldung erforderlich.