Erich Sieburg (1878-1947): Herner Autor und Gymnasiallehrer
Der Herner Autor Erich Sieburg war in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts eine bedeutende Figur in der Literaturszene des Ruhrgebiets. 1878 in Duisburg geboren, kam der in Berlin promovierte Germanist 1908 als Oberlehrer an die damalige (Ober-)Realschule, das heutige Pestalozzi-Gymnasium, nach Herne. 1937 wechselte er an die damalige Oberschule für Mädchen, das heutige Haranni-Gymnasium, an dem er bis zu seiner Pensionierung im Jahr 1943 blieb. Während seiner gesamten Berufstätigkeit war er literarisch aktiv. Er gehörte dem Ruhrland-Kreis an, schrieb Romane, Novellen, Gedichte und Theaterstücke. Seine Essays und Kritiken erschienen in zahlreichen Zeitungen. Während der Zeit des Nationalsozialismus verstummte seine literarische Stimme in der Öffentlichkeit zunehmend. Seine literarische Produktion aus dieser Zeit ist bislang überwiegend unveröffentlicht. Der Nachlass Erich Sieburgs befindet sich heute in der Martin-Opitz-Bibliothek.
Unter der Leitung von Dr. Joachim Wittkowski haben Studierende der Germanistik an der Ruhr-Universität Bochum eine Ausstellung konzipiert, die einen Überblick über den Sieburg-Nachlass gibt. Darin eingeschlossen sind auch die Feldpostbriefe, die Heinz-Otto Sieburg, der Sohn Ida und Erich Sieburgs und spätere Historiker, an seine Eltern schrieb.
Der Sieburg-Nachlass in der Martin-Opitz-Bibliothek schlägt ein wenig beleuchtetes Kapitel in der Literaturgeschichte des Ruhrgebiets auf. Er ermöglicht zudem aufschlussreiche Einblicke in die Lage eines bildungsbürgerlichen Autors in der Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus.
Zur Ausstellung erscheint eine Begleitbroschüre, die in der Martin-Opitz-Bibliothek für 2 Euro erworben werden kann.
Sie können die Ausstellung vom 23. September bis zum 05. November 2021 während der Öffnungszeiten der MOB besuchen.